Der Rumpf ...

Vor jeder Restauration steht die Bestandsaufnahme des Modells. Der Hubschrauber wird komplett zerlegt, die Mechanik ausgebaut und ebenfalls demontiert. Hierbei ist schon auf eventuelle Beschädigungen zu achten. Auch kleinste Fehler wie z.B. Risse in Kunststoffteilen werden später von Belang sein.

 


 

Um an der Zelle von außen arbeiten zu können, ist es erforderlich, den Rumpf komplett von den alten Lackresten zu befreien. Hat man Glück und es wurde nur einmal mit "Billiglack" lackiert, geht dieser Schritt recht schnell. Allerdings können auch ohne Probleme bis zu fünf Farbschichten übereinander liegen und so dauert das Entlacken entsprechend lange.

Ich nutze hierfür Nitroverdünnung welche, nachdem ich den Rumpf in Lappen eingewickelt habe, satt darüber gekippt wird. Sinniger Weise macht man diesen Arbeitsschritt außerhalb des Wohnzimmers und legt auch eine Plane, Wanne o.Ä. drunter. Je nach Lack und vorheriger Behandlung durch den Vorbesitzer lässt sich die Farbe nach 1-3 Stunden Einwirkzeit abwischen.

 

Das alleinige Schleifen des Rumpfes halte für nicht sinnvoll, da man so zu viel von GFK entfernen könnte und somit die Zelle geschwächt wird.

 

Anschließend wird Rumpf grob abgeschliffen und für das Füllern vorbereitet.

 

Die Zelle wird im Innenraum mit Fettlöser z.B. von Lidl reichlich eingesprüht um die Ölreste aus dem Holz zu entfernen. Hierbei hilft immer ein Pinsel mit starken Borsten um auch in die Ecken zu gelangen. Anschließend mit viel Wasser ausspülen und vor den nächsten Arbeitsschritten wie Kleben oder Lackieren mindestens 1 Tag trocknen lassen. Hier sollte unbedingt auf den noch festen Sitz der Holzspanten geachtet werden. Bei Bedarf sollten die Spannten mit entsprechendem Kleber z.B. 2-K Epoxidkleber behandelt werden. Beim Kleben ist immer darauf zu achten, dass keine Lecknasen entstehen da man diese später, auch unter dem Lack sieht.

 

Vor dem Füllern ist es jetzt schon wichtig zu wissen, wie später entsprechende Öffnungen, wie Schalter oder Tankstuzen etc. verlaufen bzw. montiert werden sollen. Ich verschließe grundsätzlich alle alten Bohrungen und Schalteröffnungen erst von außen mit Tape und anschließend von innen mit mindestens einer Lage Glasfasergewebe und Harz und setze dann die neuen Bohrungen und Durchlässe. In der Regel können die Bohrungen im Bugbereich für die Auspuffschrauben, Leerlauf- und Hauptdüsennadel bleiben. Falls diese noch vorhanden sind, sollten sie schon jetzt gebohrt werden damit man diesen Schritt später nicht vergisst.

Nach dem Spachteln und Schleifen mit 180er Papier wird der Rumpf gefüllert und anschließend mit 600er Nassschleifpapier behandelt. Dieser Arbeitsschritt wird so lange wiederholt bis eine entsprechende Oberfläche für die Lackierung hergestellt wurde.

Sinnvoll ist hierbei, in die vorhandenen 4 mm Bohrungen für das Landegestell Schrauben rein zu drehen, damit der Rumpf hier drauf stehen kann und eine spätere Beschädigung der Lackierung ausgeschlossen werden kann.

Den Innenraum lackiere ich mit einem 2-K Autolack damit später die sich ansammelnden Öle und Fette weggewischt werden können. Dies mache ich ebenfalls im "Servoinnenraum" wo vorher alle alten Holzteile entfernt wurden und entsprechend die Holzspanten kontrolliert werden.

 

Da ich bei der späteren Montage der Servos ein neues Holzkästchen verwende, indem alle fünf Servos Platz finden, ist es vor dem Lackieren erforderlich, die Grundplatte um 3 cm mit Sperrholz zu verlängern, um das Servokästchen mit einer zentralen Schraube fixieren zu können. 

 

Ich verarbeite vor dem Lackieren noch Nieten, um dem original Hubschrauber näher zu kommen. Möglichkeit eins ist das Aufbringen der Nieten mit Holzleim. Hierbei nutzt man eine kleine Spritze. Mit der gekürzten Kanüle trägt man dann Niet für Niet auf.

Möglichkeit zwei ist das Bohren von Nietlöchern, das Einkleben von entsprechend vielen Nieten. Dies ist sehr aufwendig, bringt aber das beste Ergebnis.

Ich entscheide mich meist zur Verarbeitung von Klebenieten. Ein Bogen mit 1200 Stück wird mit dem Skalpell in Streifen geschnitten und an den entsprechenden Stellen angebracht.

Bei allen drei Varianten ist das Anzeichnen der Nietlinien sinnvoll.

 

Vor dem Lackieren ist es nun wichtig, den bereits fertigen Innenraum entsprechend vor Lackspritzern zu schützen. Wer selber lackieren möchte, achtet neben guter Belüftung auch darauf, dass der Rumpf von allen Seiten mit der Lackierpistole erreichbar ist. 

Eine Möglichkeit ist das Aufhängen des Rumpfes.

Ich nutze allerdings die Möglichkeit, den Rumpf durch die Mitte mit einem Vierkantrohr zu fixieren, um danach auch von unten den Lack aufbringen zu können.

 

Nachdem der Grundlack aufgebracht ist, geht es mit den Scheiben und den restlichen Aufklebern (Decals) und Dekorbögen weiter ....