Ich möchte hier nochmal gesondert auf die Instandsetzung der HB .61 Motoren eingehen. Wichtig erscheint mir an dieser Stelle, dass alle Arbeiten an den Motoren mit äußerster Sorgfalt durch zu führen sind.

Sollte der Motor frei drehen und eine gute Kompression aufweisen, ist ein Zerlegen sicher nicht notwendig. Sind aber auf Grund einer langen, unsachgemäßen Lagerung z.B. der Kolben und / oder die Kurbelwelle durch Verharzungen bzw. durch Rost fest gesetzt, ist eine Zerlegung der Maschine unumgänglich.

 

Ich beginne auf der Kupplungsseite, entferne die Kupplungsbacken. Danach drehe ich die Kupplungswellenmutter Best.Nr. 80/40 mit entsprechendem Steckschlüssel los und entferne die U-Scheibe. Da die nun folgende Schwungscheibe mit einem Konus auf der Kupplungswelle fest sitzt, empfiehlt sich ein Miniabzieher z.B. von Elora ... keinesfalls mit Gewalt oder Hebelwerkzeugen arbeiten.

 

 

Danach wird das Lüftergehäuse mit Lüfterrad entfernt. Beim Losschrauben der Motorschrauben des Lagergehäuses, des Zylinderkopfes und des hinteren Deckels hilft das Erwärmen mittels Heißluftfön, um die Verharzungen weich zu machen. Falls diese Schraubenköpfe nicht mehr in Ordnung sein sollten und man möchte sie ersetzen, ist hierbei auf das richtige Maß zu achten. Es handelt sich um Zollschrauben 6-32 UNC. Hat man nun den hinteren Deckel entfernt, kommt im Inneren die Kurbelwelle zum Vorschein. BEVOR das vordere Lagergehäuse entfernt werden kann, muss die Mitnehmerschraube losgedreht werden. ACHTUNG: LINKSGEWINDE !!!

Anschließend kann das Lagergehäuse aus dem Kurbelgehäuse gezogen werden.

Will man auch die Laufbuchse mit dem Kolben heraus nehmen, sollte man unbedingt das Gehäuse mit dem Heißluftfön erwärmen. Danach lässt sich die Buchse mit Kolben nach oben heraus nehmen. Beim Wiedereinsetzen ist auf die richtige Position der Kanäle in der Buchse zu achten. Die Seite mit fünf Löchern kommt zum Auslass.

Auch die Position des Kolbens ist wichtig. Hierbei kommt die Nase oben auf dem Kolben gegenüber des Einlasses zum Liegen.

 

Das komplette Zerlegen des Motors inkl. ziehen der Laufbuchse dauert bei etwas Übung nicht länger als 15 Minuten.

 

 

Nun könne alle Teile gereinigt und wieder gängig gemacht werden. Ich nutze hierfür Fettlöser vom Discounter. Bei starken Verschmutzungen und Verkrustungen benutze ich auch Backofenspray. Hierbei sollte man unbedingt dabei sein und die Aluteile nach kurzer Einwirkzeit waschen, da diese Sprays auch das Aluminium angreifen können.

Sollten die Kurbelwelle oder das Hauptlager fest sein, hilft meist das Einlegen der Teile in Spiritus. In der Regel lösen sich diese Probleme nach einem Tag im Reinigungsbad.

 

Vor dem Reinigen ....

Nach dem ersten Reinigen mit Fettlöser und Backofenspray ...

Anschließend reinige ich noch die Teile mit einem Ultraschallgerät, um letzte Verkrustungen zwischen den Kühlrippen zu entfernen. Danach kann alles wieder montiert werden.

 

Sollten bei der Demontage des Motors die Papierdichtungen zerstört worden sein, sind diese natürlich gegen NEUE zu ersetzen. Alternativ hierzu kann man auch ein Flüssigdichtmittel verwenden.

Der komplett restaurierte Motor steht wieder gut da. Der Vergaser wird auch entsprechend zerlegt, gereinigt und wieder montiert. Anschließend kann die Einheit in den Twin-Jet oder ins Kompakt Chassis des Bell 222 Trainers montiert werden.

Erläuterungen und Daten zu HB .61 Motoren

Bei den eingesetzten Motoren handelt es sich um 

 

Helmuth Bernhard (HB .61 cbi) also  9,996 ccm Motore

415 Gramm, 1800-16000 U/min 1,45 PS

Beim PDP max 17000 U/min und 1,75 PS

 

 PDP steht für Zitat aus RC line Forum: "P erry  D irectional  P orting

Das war eine Weiterentwicklung der Querspülung mit Nasenkolben (STAMO), bei der zusätzliche Spülkanäle für eine bessere Aufrichtung der Frischgase sorgen und damit dem hohen Gasverlusten entgegenwirken sollten.

Fertigungstechnisch war das ziemlich tricky, die Kanäle waren eigentlich mehr so Schlitze und wurden in die fertig bearbeitete Laufbuchse erodiert."